Samstag, 17. Juli 2004

Massaker-Milchgesichter

bei Instant Nirvana

Freitag, 16. Juli 2004

So ein Gefühl der Gänsehaut auf der Großhirnrinde

Jens Scholz schreibt ehrenhafterweise einen Leserbrief an eine Eso-Zeitschrift aufgrund dieser Textstelle in einem Artikel von Wolf Schneider:
»Die Szene«, die da auf ihre Fahnen schreibt: »Alles, was du erlebst, hast du dir selbst kreiert« – durch deine Überzeugungen, dein Karma, deine unterbewussten Muster, diese Szene ist sehr gut in der Selbstanalyse, aber diese Selbstanalyse artet sehr oft in Selbstbezichtigung aus. Übernimm Verantwortung! Ja gerne – aber nicht für alles. Es gibt auch äußere Einflüsse. Die Juden, die 1944 in Viehwaggons nach Auschwitz transportiert wurden, haben die das »sich selbst kreiert«? Sie mögen versäumt haben, vorher zu fliehen, sie mögen naiv gewesen sein gegenüber der Perfidie des Naziregimes, aber man kann ihnen nicht die ganze Schuld des Holocaust auferlegen, ja kaum einen Teil davon. Sie waren Opfer. Und es ist es auch nicht allein meine Schuld, dass ich mit diesem Verlag trotz 19 Jahren harter Arbeit nicht reich geworden bin.«
Man hätte die Antwort darauf auch anders formulieren können. Gejammer, selbstmitleidige Anklage, unverschämte Unanständigkeit sind noch wirklich harmlose Beschreibungen dieser Argumentationsweise.
Aber der werte Verleger fühlt sich und seine "Intelligenz" verlezt und antwortet: "Die armen Juden" (allein für diesen Titel hat er Prügel verdient).
Hätte er es besser gelassen. Damit ihr den Mist nicht ganz lesen müsst hier ein paar Zitate:
Die Holocausts:
Was für ein Dummkopf! Aus solchem Holz sind die Fanatiker geschnitzt, die die Holocausts von Morgen vorbereiten ...
Aber ich möchte nicht Deine Beleidigung mit einer weiteren Beleidigung beantworten und nehme diesen Vorwurf deshalb hiermit zurück

Die Gnade der späten Geburt, die Juden wurden "geschlagen" und irgendwelche ominösen "Henker":
wir gnädig spät Geborenen, deren Hände keinen Juden geschlagen und deren Mund keinen »rassisch Minderwertigen« an seine Henker verraten hat.
Ausschwitz-Keule:
Unter Juden sind sie zum Teil als "Shoa-Business" bekannt und verspottet, unter Deutschen sind sie spätestens seit den 60er Jahren der beliebteste und gewichtigste politische Knüppel.
Eigentlich war es ganz anders gemeint:
Die Juden waren Opfer. Wenn man überhaupt von irgendwem so klar, so einseitig sagen kann »Du warst Opfer, Du hast keine Schuld, Du hast mit den Gründen, die zu dem, was Du jetzt erlebst führten, nichts zu tun«, dann kann man das von den Juden sagen, die damals in den Viehwaggons nach Auschwitz transportiert wurden. Ein drastischeres Beispiel dafür, ein schuldloses Opfer zu sein, fiel mir nicht ein, deshalb habe ich dieses gewählt.
Und doch: Auch wenn es "politisch Unkorrekt" ist, er muss es sagen, er schuldet es der Wahrhaftigkeit, lange kann er es nicht mehr halten ...
Und doch .... betrügen wir uns nicht. Schauen wir genau hin. Nichts ist monokausal. Alles hat viele Ursachen, SOGAR der Holocaust. Und auch wenn das jetzt politisch hochgradig inkorrekt ist, will ich das jetzt sagen, denn ich schulde es der Wahrhaftigkeit:
So läuft es aus ihm raus:
Selbst die im Nazireich wie Vieh abtransportierten, grausam internierten und schuldlos hingerichteten Juden – oder einige von ihnen oder ihre Vorfahren oder ihre Ideologen hätten, zumindest in gewissen Maße irgendwann in der Kausalkette, die zu diesem Genozid geführt hat, hatten ein gewisses Maß an Wahlfreiheit gehabt. Einige hätten fliehen können und sind doch nicht geflohen. Und selbst in der Ideologie oder der Religion dieses Volkes – hier befinden wir uns auf einem weiteren Minenfeld – kann man, darf man, sollte man vielleicht nach Ursachen suchen, die »möglicherweise« einen Einfluss auf das schreckliche Schicksal der Juden in Europa hatten. Die Idee des »von Gott auserwählten« privilegierten Volkes zum Beispiel. Ja, ja, ich weiß, ein Minenfeld. Man darf das nicht sagen, man sollte das nicht denken. Aber ich meine: Wenn wir nicht den Mut haben, gelegentlich die Grenzen der politischen Korrektheit zu überschreiten, dann werden wir nie eine Welt erschaffen, in der es keine Holocausts mehr gibt. Und das sollte doch unser höchstes Anliegen sein.
Wir lernen: nur wenn wir das Undenkbare denken, das Unsagbare sagen, wenn wir den Mut haben, und den brauchen wir angesichts der ständig auf die Unschuldigen einschlagenden Ausschwitzkeulen, den Mut zu sagen das auch die Juden am Holocaust nicht so ganz unschuldig sind, dann haben wir die Grenze zu einer Welt überschritten in der es irgendwann keine Holocausts mehr geben wird.

Donnerstag, 15. Juli 2004

Preiszeitung

Wählt eure Preiszeitungen 2004.
(via argh!)

Anti-Amerikanismus in Europa

Ein frei online zugängliches Buch der Hoover Institution.
The author shows how, as the process of post–cold war European unification has progressed, anti-Americanism has proven to be a useful ideology for the definition of a new European identity. He examines this emerging identity and shows how it has led Europeans to a position hostile to any "regime change" by the United States—no matter how bad the regime may be—whether in Serbia, Afghanistan, or Iraq.

Berman details the elements—some cultural, some simply irrational—of this disturbing movement and tells why it is likely to remain a feature of relations between the United States and Europe for the foreseeable future. He explains how anti-Americanism operates like an obsessive prejudice and stereotype, impervious to rational arguments or factual proof, and shows how the negative response to U.S. policies can be traced to a larger, more deeply rooted movement against globalization.

(via Netbib)

Darf man das?

Einfach so einen Comic aus der Zeitung einscannen und dann in sein Blog stellen? Ich finde in Ausnahmefällen schon, wie hier Kulturnation:
bigbeatland
Den Text kann man etwas schwer entziffern, zum Nachlesen steht er hier in einem Kommentar

Mittwoch, 14. Juli 2004

Bloß aufpassen jetzt

Denn dieses Blog steht unter Beobachtung, schlimmer noch: unter Feindbeobachtung!

Das ist doch alles Teil einer riesigen Verschwörungskampange gegen antideutsche Weblogs. Dabei würde ich Manuela ja gar nicht mal als "Antideutsch" bezeichnen, höchstens als Softcore-Antideutsch. Weil das Wort so schön klebrig ist.

The funeral of Austrian President

The crown prince of Spain, Norway, Denmark, Netherlands and I were beside each other. We talked a lot. They were cute and so simple.

Gefängnisflucht vor Schwulen-Gang

Mobbing mal andersrum:
(365gay.com) Der verurteilte Mörder eines schwulen Mannes floh aus einem schottischen Gefängnis gerade einmal zwei Monate, bevor er auf Bewährung entlassen werden sollte, weil er der dauernden Schikane durch eine Bande von schwulen Insassen ausgesetzt war.
(via Gigi)

Beobachtet Bild:

Das Bildblog
Was heute in der "Bild"-Zeitung steht, steht morgen überall. Vielleicht sollte man sich also mal genauer anschauen, was sie schreibt. Die kleinen Merkwürdigkeiten und das große Schlimme.

Montag, 12. Juli 2004

Strafanzeige gegen Berliner Richter

Viel Erfolg wünsche ich der ARI, die gegen den Richter vom Amtsgericht Schöneberg, Dietrich Lexer eine Strafanzeige und Dienstaufsichtsbeschwerde gestellt hat.

Zum Glück gibts Krasse Zeiten

So muss ich nicht auf das eklige Indymedia verlinken um von dieser Demonstration zu berichten. Leider war ich auch selber dort und konnte verfolgen wie die israelkritischen Gegendemonstranten mit "stoppt Massaker, Stoppt den Krieg - Intifada bis zum Sieg"- Rufen (die Logik liegt ja auf der Hand) gemeinsam mit den Kreuzberger Jugendlichen ("ihr Hurensöhne" "Juden raus") ihrem Hass, verzeihung, ihrer Israelkritik freien Lauf lassen und diese Antideutschen mal so richtig, im wörtlichen Sinn anrotzen konnten. Da ist die Antiimperialistenseele aufgeblüht, war ja fast schon ein richtiger Volksaufstand gewesen. Wären da nur nicht diese irregeleiteten Bengel...
Die lustigen Autonomen am Rande, die sich Originellerweise mit Popkorntüten und einem Grinsen auf dem Gesicht am Rand aufgestellt hatten, müssen bestimmt Bauchschmerzen bekommen haben als die "scheiß Juden"-Rufe kamen. Gehört haben sie's da bin ich mir sicher, sie haben ja auch protestiert ("Hey! Also…") Das verbittet man sich. Man kann sich ja über eine Demonstration gegen Antisemitismus in Kreuzberg und Neukölln lustig machen, aber doch bitte nicht so.
Während dann vom Lauti Redebeiträge kamen, die die Uniformierung und Geschlechtslosigkeit der Kleidung muslimischer Frauen angriffen ("für eine Erotik im Alltag"), allgemein mehr Weiblichkeit gefordert, die Hölle für "winzig, winzig kleine Mädchen" unter dem Kopftuch angeklagt wurde und Kreuzberg („wo immer weniger von uns wohnen“) wie Sebnitz zu einem Fall für die Antifa erklärt wurde, hab ich mich gefragt ob ich nicht doch besser zu Hause geblieben wäre und fertig Gefrühstückt hätte.
Noch zwei Bilder gibt's hier

Sonntag, 11. Juli 2004

Such die drei Fehler

Ich habe das hier gemailt bekommen und hab deshalb keine Ahnung wie lange es schon im Netz herumgeistert, für mich wars jedenfalls neu: Such die drei Fehler im Bild.
Es hilft wenn man den Ton aufdreht.

Freitag, 9. Juli 2004

Der 20. Juli 1944

"...Ein Zeitbild aus Tagebüchern, Briefen und Erinnerungen"
Von Walter Kempowski

Leibarzt Dr. Theodor Morell (1886–1948), Führerhauptquartier, Wolfschanze

Patient A:

Augeneinträufelung, rechts Konjunktivitis.

Mittag 13.15 Uhr: Puls 72

Abends 20 Uhr: Puls 100, regelmäßig, stark.

Blutdruck

165-170 mm Hg.

Wundversorgung: Penicilin-Puderung.

Rechter Unterarm stark geschwollen, essigsaure Tonerde-Aufschläge angeordnet. Bluterguß am rechten Unterschenkel zurückgegangen. Am 3. oder 4. Finger der linken Hand zeigt Rückenfläche große Brandblase, Verband. Hinterkopf zum Teil und Haare vollständig weggebrannt und an der Wade mittags handtellergroße Hautbrandwunde zweiten Grades und eine Menge Kontusionen und offene Hautstellen. Linker Unterarm hat innen Bluterguß und ist stark geschwollen, schlecht beweglich.

Gleich 2 Optalidon, vor dem Schlafengehen 2Eßlöffel Brom-Nervacit. (3)


(via Volker Radke der es von Erratika hat. Wie sind eigentlich die Zitierregeln in so einem Fall?)

Donnerstag, 8. Juli 2004

Morgenthau

Heute wissen wir's genau...
morgenthau

was es damit auf sich hat: bei beniguma
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wiesel

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